„Lindlarer Freiräume“ - Anpassung an den Klimawandel und Zirkuläres Bauen bei der städtebaulichen Weiterentwicklung von Lindlar
Die Arbeitsgemeinschaft "Ressource und Chance" unter Federführung des Dortmunder Architekturbüros B.A.S. Kopperschmidt + Moczala GmbH mit WGF Nürnberg sowie GEO-NET Umweltsconsulting GmbH und pbo Ingenieurgesellschaft mbH ist im Juni 2022 als Gewinner des wettbewerblichen Dialoges hervorgegangen und wird das Projekt „Lindlarer Freiräume – Zirkuläres Bauen und Klimawandelanpassung im öffentlichen Raum“ betreuen.
In einem dialogischen Wettbewerbsverfahren hatten sich drei Arbeitsgemeinschaften für die zweite Phase qualifiziert. Hierfür haben sie neben Ihren Fachbeiträgen auch die nachfolgenden Veranschaulichungsvideos erstellt:
Video 1 - 3 im Anschluss an diesen Text
Der wettbewerbliche Dialog, seine Inhalte und Ziele waren der Öffentlichkeit in einer Auftaktveranstaltung am 4. März 2022 im Kulturzentrum vorgestellt worden.
Das Zuschlagsgremium bestand aus einer externen Fachberatung (4 Landschafts- und Stadtplaner), dem stellvertretenden Geschäftsführer der Regionale 2025 und der Geschäftsführerin des Bergischen Abfallwirtschaftsverbands (BAV). Die Gemeinde Lindlar war durch 5 Mitglieder, darunter Bürgermeister und Kämmerin, die Ratsfraktionen als sachverständige Vertreter mit beratender Stimme, vertreten.
Das Ergebnis des wettbewerblichen Dialogs kann unter folgendem Link eingesehen werden: https://www.competitionline.com/de/news/ergebnisse/lindlarer-freiraeume-zirkulaeres-bauen-und-klimawandelanpassung-im-oeffentlichen-raum-444691/prizegroup/gewinner-zuschlag-157324.html
Das Projekt „Lindlarer Freiräume“ verknüpft den Handlungsbedarf zur Aufwertung der öffentlichen Räume und Grünflächen im Hauptort mit der übergeordneten Frage, wie die Leistungsfähigkeit dieser Freiräume im Hinblick auf die Klimawandelanpassung gesteigert werden kann. Hier setzt die Idee der zirkulären Wertschöpfung und des zirkulären Bauens an, d.h. bei der Neugestaltung von Wegen und Plätzen sollen in erster Linie vorhandene, recycelte Baumaterialien zum Einsatz kommen. Eine wichtige Rolle spielt die Entsiegelung, um klimatisch wirksame Grün- und Wasserflächen zu schaffen.
Zirkuläre Wertschöpfung und zirkuläres Bauen werden parallel auf :metabolon im REGIONALE 2025 Projekt Bergische Rohstoffschmiede beforscht; hierbei dienen die „Lindlarer Freiräume“ als Reallabor auf Basis einer Zusammenarbeit von Gemeinde und :metabolon, an der die TH Köln beteiligt ist.
„Lindlarer Freiräume“ ist der erste Teil und „Handschrift“ der geplanten Maßnahmen aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK), das der Gemeinderat vor der Sommerpause 2022 beschlossen hat. Die „Lindlarer Freiräume“ beinhalten verschiedene Realisierungsbausteine wie das „Schul-und Kulturzentrum Lindlar“, die barrierearme und parkplatzfreie Neugestaltung des öffentlichen Raums im Ortskern, den Freizeitpark, den Park Plietz, den Busbahnhof und den Marktplatz.
Als Starterprojekt wurde das „Schul-und Kulturzentrum“ ausgewählt, also der Bereich zwischen Kulturzentrum, Kastela-Platz und Shaftesbury-Straße. Hier besteht wegen der vielen versiegelten Flächen und in die Jahre gekommenen Anlagen besonders großer Handlungsbedarf. Die Planungen hierfür wurden im letzten Jahr vertieft und sind Teil des ersten konkreten Städtebauförderantrags für das Jahr 2023, der zusammen mit einem Gesamtantrag bei der Bezirksregierung Köln eingereicht wurde. Ebenso ist im Rahmen der Regionale 2025 der A-Status beantragt und vergeben worden.
Ob das Projekt „Lindlarer Freiräume“ umgesetzt werden kann, hängt nun von einer entsprechenden Förderung von Land und Bund ab.
„Mit den „Lindlarer Freiräumen“ geht die Gemeinde modellhaft vor und beschreitet neue Wege beim Klimaschutz und der Gestaltung des öffentlichen Raums. Weiterhin werden Projekte der Regionale 2025 synergetisch verknüpft. Ich rechne uns hier gute Chancen aus“, sagt Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Sobald Fördergelder fließen, sollen die Maßnahmen Schritt für Schritt bis 2028 umgesetzt werden.